Fangen wir mal von vorne an. Das Pferd war einmal Schulpferd und hatte mit seinem Reitschulpony Dasein abgeschlossen, so wurde beschlossen, dass es verkauft wird. Es fand sich auch ein sehr nettes Mädchen, welche sich hervorragend um das Pferd kümmert. Doch leider passierte es regelmäßig, dass sie vom Pferd fiel. Es wurde gesagt, das Pferd sei sehr schreckhaft, hätte ein Trauma vom Schulunterricht usw. usw…..
Also wurde natürlich Beritt hinzugezogen um dem Pferd entsprechend gutes Training und Ausbildung beizubringen und mögliche vergangene Fehler oder Versäumnisse in diesen Bereichen aufzufangen. Doch trotzdem blieb das Problem bestehen…
Osteopathische Therapien brachten Linderung, erhöhten die Elastizität und wurde von der Bereiterin positiv bemerkt, doch gelöst hat es das Problem mit dem Bocken irgendwie auch nicht.
Also wurde der Sattel kontrolliert und es wurde mit einem Sattlermeister und mir als Therapeutin und Sattel- und Pferdeergonomin ein passender Sattel für das Pferd gesucht ….. und sogar gefunden!
Das Bocken wurde tatsächlich BESSER!
Tja, und dann kam eine Verletzung beim Pferd, dann Krankheit bei der jungen Besitzerin und auch ein Stallwechsel nach einander…
Was passiert also? Das Pferd verändert sich. Und auch die Posterwolle im Sattel legt/verändert sich bei der Nutzung.
Es kam also, wie es kommen musste und das Pferd war empfindlich im Rücken und bockte wieder öfter. Zahlreiche Versuche den Sattlermeister zu erreichen bzw. einen Termin zu vereinbaren blieben über Monate erfolglos. Als er jedoch da war, kam die ernüchternde Aussage: „Der Sattel passt!“.
Daraufhin wurde ich gebeten mir den Sattel anzusehen und es kam raus, dass dieser eine Brücke bildet. Eigentlich leicht zu erkennen, wenn man auch mal unter dem Sattel entlang fasst. Und ebenso leicht ist das Problem gelöst. Ich polsterte den Sattel und wir haben direkt auch einen Proberitt gemacht. Es lief hervorragend! …. Bis der Linksgalopp dran war. Das Pferd bockte doch tatsächlich wieder….
Also Sattel runter und Staubabdruck analysieren…. und siehe da!
Der Sattel kippt nach rechts und drückt von links an die Wirbelsäule!
Das muss einen dann nicht mehr wundern, dass das Pferd immer auf der linken Hand zum Angalopp bockt. Das lange Rückenband und die Dornfortsätze sind sehr empfindlich und nicht nur der Wirbelkanal des Sattels sollte breit genut sein, sondern auch die Position des Sattels und der balancierter Sitz des Reiters sind wichtig für ein harmonisches Miteinander im Reitsport.